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Wachstumskritik in der Presse

By Flo | Mai 21, 2009

Auf dem Rückflug aus Malaga (Jippie, es war ein toller Urlaub in Andalucia) heute nacht hatte ich das Glück die aktuelle Printausgabe der ZEIT (20.5.2009) zu erwischen. Die Titelgeschichte im Dossier beschäftigt sich diesmal mit der 100-Billionen-Euro-Frage zur Krise: „Geht es auch ohne Wachstum?“.
In dem Artikel werden fast alle wichtigen Argumente genannt, warum ein Paradigmenwechsel nötig ist. Nämlich, dass Otto Normalverbraucher in den Industrieländern weiteres Wirtschaftswachstum eigentlich nicht braucht, um zufrieden zu sein. Dass Unternehmen nicht per se wachsen müssten. Dass Nullwachstum im Gegenteil mehr Lebensqualität und weniger Umweltbelastung bedeuten würde.

Wenn, ja wenn, allgemeines Wachstum nicht unabdingbar für kreditfinanzierte Investitionen nötig wäre (den Gedankengang hatte ich zum Beispiel versucht hier auszuführen). Mit der Folge, dass es im aktuellen System – aus bloßen finanztechnischen Gründen – keinen Stabilitätszustand ohne Wachstum geben kann. Da permanentes Wachstum in den entwickelten Ländern aber weder wünschenswert noch möglich sind (unser Planet ist immer noch endlich und nahe an seiner Kapazitätsgrenze), benötigen wir ein neues Finanz- und Geldsystem. Und nicht die diversen Krücken, mit denen die Politik gerade an den Symptomen herumdoktort.

Die Lösungsansätze des Autors, Wolfgang Uchatius, sind zwar sicher noch diskussionswürdig, aber es ist auch nicht die Intention des Artikels, komplett ausgearbeitete Alternativen zu präsentieren.
Wichtig ist erst mal eine breite, informierte Debatte in der Öffentlichkeit über den Kern der Krise, wie sie auch die aktuelle Serie „Die Zukunft des Kapitalismus“ im Feuilliton der FAZ versucht anzustoßen. Wenn die Mainstream-Presse das Thema ausreichend beleuchtet, wird auch eines Tages die Politik den Kopf aus dem Sand ziehen müssen.

Topics: Wirtschaft

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