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Vom Unsinn der Öffentlich-Rechtlichen Sender
By Flo | Juli 29, 2010
Die Zeit hat einen schönen Artikel zum Zustand der öffentlich-rechtlichen Fernsehsender ins Netz gestellt. Kritisiert wird die ständig abnehmende Qualität des Programms, und es wird nachh Ursachen geforscht.
Eigentlich würde mich die ganze Diskussion nicht tangieren, denn ich komme seit 15 Jahren ganz gut ohne Fernseher aus. Ab dem 1.1.2013 muss jedoch jeder Haushalt Fernsehgebühren zahlen, wie zum Beispiel die FAZ berichtet. Ich wäre gerne bereit, meinen Teil dazu beizutragen, hochwertige Sendungen zu finanzieren, die der Allgemeinbildung der Bevölkerung zu Gute kommen – selbst wenn ich kein Empfangsgerät besitze. Denn ich würde indirekt profitieren durch noch mehr interessante Denkanstöße und Diskussionen mit meinen fernsehschauenden Mitmenschen. Aber für den unverholenen Versuch, weite Teile eben dieser Mitmenschen zu verblöden, auch noch bezahlen zu müssen, ärgert mich ehrlich gesagt ein wenig.
Eigentlich sollte es meiner Meinung nach nur noch bis zu drei ÖR-Programme geben. Vor 30 Jahren kam man damit auch aus. Zudem gibt es heute die Privaten, die sich auf Unterhaltung spezialisiert haben. Die ÖR könnten sich auf das konzentrieren, das die Privaten nicht leisten können: ihren Bildungsauftrag. Sie sollten sich also auf Informationssendungen, relevante Diskussionen, Nachrichten, Reportagen und kulturelles Nischenprogram, das in den Privaten keine Chance hätte, beschränken. So wäre durch die Kombination aus privaten und ÖR-Sendern die Grundversorgung, die die Begründung für die Fernsehgebühr darstellt, sowohl besser als auch billiger als mit dem jetzigen System gewährleistet.
Selbstverständlich wird dies nie passieren, denn die Sender wirken immer noch in hohem Maße meinungsbildend. Und an einer solchen Einschränkung haben sie natürlich überhaupt kein Interesse.
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