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Wachstum in der sozialen Marktwirtschaft

By Flo | März 24, 2009

Weissgarnix, der ja inzwischen interessanterweise für die FAZ bloggt, hat einen schönen Artikel über die Köhler-Rede und die Wachstumsprämisse der sozialen Marktwirtschaft verfasst.

Wichtig ist in diesem Zusammenhang seine Folgerung, dass die globalen Verteilungskämpfe als Folge der Wachstumsschwäche zunehmen werden. Die Frage, die sich mir in diesem Zusammenhang stellt, lautet folgendermassen: Wie könnte ein gerechteres und stabileres System zur Verteilung der Ressourcen in einer demokratischen Gesellschaft aufgebaut sein? Die zentrale Planwirtschaft hatte sich ja zum Beispiel ebenfalls als Niete herausgestellt.

Weil mir grosse, zentral organisierte Strukturen ohnehin zutiefst suspekt sind, da sie zu Machtmissbrauch und Korruption einladen, will ich mich bei Gelegenheit ein wenig mit dem Thema Emergenz beschäftigen. Emergenz ist die Idee, die hinter Selbstorganisation und dem „Das ganze ist mehr als die Summe aller Teile“-Prinzip steht. Zum Beispiel organisieren sich Fischschwärme nach diesem Prinzip – keiner ist der Chef, doch die Fische schwimmen offensichtlich organisiert (ohne dass ein einziger Fisch zu irgendetwas gezwungen wird).

Auch die Philosophie des Kapitalismus beruht auf der Emergenz-Idee: jeder tut egoistisch das, was für ihn am Besten scheint, aber am Ende profitiert die gesamte Gesellschaft. Nur benötigt der Kapitalismus in seiner jetzigen Form das gefürchtete permanente Wachstum, damit alle was davon haben – aber vielleicht liesse sich ein anderes emergentes System ersinnen, das diese Einschränkung nicht hat.

Topics: Gesellschaft, Wirtschaft

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