Die Fifa…
Von Flo | 24. April 2010
… ist ja auch lustig. Jetzt wollen die zur WM das Public-Viewing untersagen. Das ist natürlich verständlich. Die letze WM war immerhin ein Fiasko für den deutschen Fusssball. Denkt doch mal zurück.
Millionen von Fans hatten sich spontan zum Feiern getroffen, ohne dass sie dies bei der Fifa angemeldet hätten. Und schon gar nicht haben die Fans für dieses Privileg einen angemessenen Obolus an die Sportfunktionäre überwiesen. So kann und darf das natürlich nicht weitergehen. Unreguliertes Vergnügen würde schließlich dem Geist des Profifußballs diametral widersprechen. Weiter so, Fifa!
PS: Solltet Ihr in diesem Artikel einen Hauch von Ironie finden, so dürft Ihr ihn selbstverständlich gerne behalten.
Technische Störung
Von Flo | 17. April 2010
Ich weiss nicht, ob Ihr es gemerkt habt, aber gestern nachmittag und heute vormittag funktionierte nur die Startseite meiner Homepage. Alle Unterseiten und auch der RSS-Feed waren defekt. Irgendetwas habe ich kaputtkonfiguriert, als ich gestern mit den Einstellungen für die Homepage experimentiert habe. Es tut mir leid, wenn euch das irgendwelche Unannehmlichkeiten verursacht haben sollte. Jetzt sollte wieder alles in Ordnung sein.
Es gibt übrigens, wie fast immer, auch eine positive Seite dieser Aktion. Ist es euch schon aufgefallen? Die Seite ist jetzt rattenschnell. Hintergrund ist, dass ich die Seite auf eine neue technische Plattform habe umziehen lassen. Strato, mein Provider, hat nämlich Ende letzten Jahres aufgerüstet und ein „SpeedPlus“ genanntes Feature eingeführt. Dieses muss man als Alt-Kunde aber erst aktivieren, da es Kompatibilitätsprobleme mit alten Seiten geben könnte. Auf der Suche nach dem Aktivierungsknopf habe ich dann wohl die erwähnte Störung ausgelöst. Dabei gibt es diesen Knopf gar nicht… Man muss dort anrufen (kostenlose Rufnummer), und sich vom erstaunlich freundlichen Mitarbeiter am anderen Ende der Leitung SpeedPlus freischalten lassen. Eigentlich ein super Service. Schade ist nur, dass auf der Webseite von Strato nirgendwo erwähnt ist, dass man so vorgehen muss. Aber was solls, nobody is perfect. Ich bin jedenfalls begeistert von meinem neuen Geschwindigkeitswunder.
Würzburger Gold
Von Flo | 12. April 2010
Zur Abwechslung habe ich mal eine gute Nachricht, zumindest für Würzburg-Fans wie mich. Das Bundesfinanzministerium gibt nämlich eine Goldmünze mit der Würzburger Residenz als Motiv heraus.
Der Kostenpunkt dürfte so um die 500 Euronen liegen (Materialwert+25 Euro Aufschlag). Das ist zweieinhalb mal so teuer, als die erste deutsche 100-Euro-Goldmünze im Jahr 2002 kostete. Aber wir hatten in der Zwischenzeit ja auch eine kleine Finanzkrise. Gold hat keinen besonders hohen Gebrauchswert – es wird hauptsächlich für Schmuck und zur Geldanlage genutzt. Und für beide Anwendungen ist der Preis, der gezahlt wird, rein subjektiv. Von daher kann ich euch leider nicht sagen, ob so eine Münze eine gute Investition darstellt. Der Preis könnte zum 2002er Niveau zurückkehren. Oder wir ertrinken bald in den bunten Papierschnipseln, die zur Bekämpfung der Schuldenkrisen in Südeuropa eingesetzt werden. In diesem Fall kann der Preis (in Papierschnipseln gemessen) nahezu beliebig steigen. Man weiß es einfach nicht. Aber wenn ihr sonst nichts in der Richtung besitzt, und ihr euer Geld ohnehin irgendwo auf einem Tagesgeldkonto bunkert, ist die Münze vermutlich eine Überlegung wert. Das schlimmste was passieren kann wäre immerhin, dass ihr das Teil eines Tages euren Enkeln zeigt, und einen Schwank darüber erzählt, wie ihr damals, während der Großen Finanzkrise, 300 Euro in den Sand gesetzt habt, als ihr die Münze genau zum Allzeithoch des Goldpreises gekauft habt. Sh*t happens.
Achso, ja, ein kleiner Hinweis wäre noch wichtig, solltet ihr euch für die Münze interessieren. Die Bestellfunktion der Verkaufsstelle für Sammlermünzen ist, wie es sich für eine ordentliche Behördenwebseite ziemt, ein wenig vorsintflutlich. Man kann die 100-Euro Münzen darüber auch im Abo erwerben, also schreibt sicherheitshalber dazu, dass Ihr nur das Würzburger Exemplar wollt.
Apropos deutsches Gold. Wusstet Ihr eigentlich, dass die Bundesbank den größten Teil ihrer Goldreserven in New York liegen hat?
PS: euch ist sicher klar, dass mein Blog keine Investmentberatung darstellt, und ihr daher alles was ihr aufgrund der dort vorgefundenen Infos unternehmt, auf eigenes Risiko tut…
Mehr von der Öl-Front
Von Flo | 2. April 2010
Mein letzter Artikel ist jetzt über zwei Wochen alt. Es ist also Zeit, das Blog mal wieder zu beleben. Ich war in der Zwischenzeit nämlich keineswegs untätig. Ich habe mich noch ein wenig mit der Erdöl-Thematik beschäftigt. Zum einen war da das Buch von James Howard Kunstler, „The Long Emergency“. Es wurde 2005 geschrieben, und beschäftigt sich mit der Abhängigkeit Amerikas vom Erdöl in allen ihren Facetten. Da es hauptsächlich um Amerika geht, ist natürlich nicht alles 1:1 auf Europa übertragbar, aber nichtsdestotrotz befinden wir uns in einer ähnlichen Situation.
Herr Kunstler behandelt in seinem Buch alles, von der Geschichte dieser Abhängigkeit bis zu ihren Folgen. Und die Folgen sind leider nicht wirklich schön. Neben dem Klimawandel dürfte uns nämlich „Peak Oil“ bevorstehen, wenn wir es nicht schon überschritten haben. Peak Oil bezeichnet den Zeitpunkt, an dem die weltweite Ölfördermenge ihren Höhepunkt erreicht hat. Das leicht zu fördernde Öl ist dann verbrannt, und die Menschheit muss sich mit den schwieriger zu fördernden Resten begnügen.
Dadurch dass die Reste schwieriger zu fördern ist, wird Öl zum einen teurer, zum anderen geht die Fördermenge zurück. Dies läßt sich in fast allen Förderländern beobachten. Mexiko war schon ein Thema dieses Blogs. Die Briten mit ihrem Nordseeöl sind sogar unter die Ölimporteure gegangen, da die eigene Förderung nicht mehr ausreicht. Nur einige Staaten (vorwiegend die Saudis und Co) können bis jetzt noch ihre Förderkapazität halten oder sogar leicht ausweiten. Aber in nicht allzu ferner Zukunft werden auch diese Staaten den Rückgang der Förderkapazitäten im Rest der Welt nicht mehr abfedern können. Dann sinkt die weltweite Fördermenge. Und mit ihr schrumpft die Weltwirtschaft. Und, wie wir alle inzwischen gelernt haben, führt fehlendes Wachstum, ganz zu schweigen von einer dauerhaften Schrumpfung, in unserer Form des Kapitalismus zu einer ernsthaften Krise.
Herr Kunstler liefert einen Hinweis, warum es zudem schwierig sein dürfte, den Ausfall an Energie durch technischen oder gesellschaftlichen Fortschritt komplett zu kompensieren. Hier kommt nämlich die Physik ins Spiel. Laut den Gesetzen der Thermodynamik nimmt nämlich in jedem System die Entropie, welche ein Maß für „Unordnung“ ist, ständig zu, sofern nicht genügend neue, nutzbare Energie, von außen zugeführt wird. Und, abgesehen von Kernenergie, ist die Sonne die einzige Energiequelle der Erde. Die Sonnenenergie manifestiert sich in verschiedensten Formen: Wind wird durch Temperaturunterschiede ausgelöst, Pflanzen wachsen durch Photosynthese, Wasserkraft wird erst durch Regen ermöglicht, welcher wiederum Verdunstung durch die Sonne benötigt.
Auch die fossilen Energien sind als Überreste urzeitlicher Lebewesen nichts weiter als in Millionen von Jahren konzentriertes Sonnenlicht. Diese gespeicherte Energie haben wir dazu genutzt, unser aktuelles, globalisiertes, komplexes, und damit hochgeordnetes System aufzubauen. Aber könnten wir dieses System nur mit der aktuell einstrahlenden Sonnenenergie erhalten? Herr Kunstler ist pessimistisch, und glaubt an ein Ende der Globalisierung. Vielmehr würden wir zu einem einfacheren, lokaleren Lebensstil zurückkehren müssen. Das muss nicht für jeden nur Nachteile haben. Aber die Umstellung wird sicher nicht einfach. Energieintensive Technik hat es zum Beispiel durch industrialisierte Landwirtschaft erst ermöglicht, dass momentan knapp 7 Mrd Menschen ernährt werden können. Dieses Rad ist kaum ohne eine humanitäre Katastrophe zurückzudrehen.
Wenn Ihr euch für diese Thematik interessiert, und Ihr euch das Geld für das Buch sparen wollt, kann ich euch dieses Paper (Link wegen deutscher Interpretation von Haftung bei Urheberrechtsverletzungen entfernt) empfehlen. Hier werden von einer Organisation, die sich feasta nennt, im Prinzip die gleichen Argumente ausgeführt, jedoch in kompakterer Form (es hat nur 55 Seiten).
Achja, noch ein Wort zu den brandaktuellen Entwicklungen: Le Monde schreibt, dass die US-Regierung einen Rückgang der Welt-Ölförderung ab 2011 als möglich ansieht. Natürlich weisen sie weit von sich, dass diese Vorhersage etwas mit „Peak Oil“ zu tun hat. Angesichts der mit Peak Oil assoziierten Konsequenzen ist das nicht überraschend, denn eine andere Sprachregelung würde sicherlich zu einem neuen Finanzcrash führen.
Eine endliche Geschichte
Von Flo | 16. März 2010
Auf youtube liegt die sehr spannende Dokumentation „Requiem für einen Rohstoff – Am Anfang war das Öl“ über die Geschichte des Erdöls, die wohl kürzlich auf Phoenix lief. Von der Entstehung in der Urzeit über die einzigartige Bedeutung in der modernen Industriegesellschaft bis zur Kohlendioxidproblematik wird alles Wissenswerte sehr anschaulich erklärt. Mir war zum Beispiel neu, dass erst eine globale Klimakatastrophe in der Urzeit die Entstehung des Erdöls verursacht hat. Mein Tipp lautet, unbedingt anschauen.
Sozialismus in Deutschland?
Von Flo | 15. März 2010
Manchmal kann man nur den Kopf schütteln. Spiegel Online schreibt heute über eine Meinungsumfrage (Link wegen deutscher Interpretation von Haftung bei Urheberrechtsverletzungen entfernt):
Zitat wegen Leistungsschutzrecht entfernt.
Hier werden mal wieder Erdäpfel mit Glühbirnen verglichen, vulgo Sozialismus und Demokratie. Das Wort Sozialismus ist nämlich dermassen schwammig, dass jeder darunter das versteht, was ihm gerade in den Kram passt. Laut Wikipedia hat jemand mal 260 Definitionen zusammengetragen. Viele Amerikaner halten etwa die Europäer für sozialistisch, weil es bei uns so fremdartige Dinge wie eine gesetzliche Krankenversicherung gibt. Gleichzeitig setzen sie aber in einem Akt erstklassiger Schizophrenie Sozialismus mit dem sowjetischen Unterdrückungsstaat gleich. Ich weiss nicht, wie es euch geht, aber ich sehe in einer funktionierenden, allgemeinen Gesundheitsvorsorge keinen wirklichen Widerspruch zur Demokratie.
Daher ergibt es überhaupt keinen Sinn, was der Spiegel so reisserisch in die Umfrage interpretiert. Er schliesst nämlich aus der Tatsache, dass 80% der Deutschen sich vorstellen könnten, in einem nicht näher spezifizierten „Sozialismus“ zu leben, dass sie keine Demokratie oder gar zurück in die DDR möchten.
Vielleicht, aber nur vielleicht, würden sie gerne lediglich die übergroße Macht des Geldes, wie sie sich in Bankerexzessen und den deutlichen Einmischungen von Lobbyisten auf politische Entscheidungen manifestiert, ein wenig eindämmen. Insofern kann man die Umfrage durchaus positiv werten, denn ein solcher „Sozialismus“ wäre zweifellos ein Gewinn für die Demokratie.
Striiiiikke!
Von Flo | 2. März 2010
Die Streitsache Flo gegen die Bundesrepublik Deutschland endet 1:0. Oder so ähnlich. Die Massenklage gegen die Vorratsspeicherung, von der ich ein (kleiner) Teil war, hatte Erfolg. Die gespeicherten Daten müssen nun unverzüglich gelöscht werden. Dies ist ein großer Sieg gegen die paranoide Totalüberwachungsfraktion unserer Politikerriege.
Natürlich gibt es einen Pferdefuß: es ist nicht per se illegal, die Bürger zu überwachen. Es dürfen auch zukünftig Gesetze gemacht werden, die den Einsatz der Vorratsdatenspeicherung in eng begrenzten Fällen erlauben. Was nicht geht, ist ein Pauschalgesetz, das dem Staat jedwede Verwendung offen läßt, wie es das soeben vom Verfassungsgericht gekippte Gesetz tat. Und in begrenzten Fällen mag so ein Mittel ja tatsächlich seine Berechtigung haben. Zumindest kann man darüber diskutieren. Und genau das wird passieren. Wir können also gespannt sein, welche Fälle genau unsere Politiker als so kritisch einschätzen, dass sie einen solchen Grundrechtseingriff in Kauf nehmen. Wenn sie dabei übertreiben gibt es halt ein Rückspiel…
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